Sinziger Pilger beim Hl. Jodokus in Frankreich
Jost, Josse, Jodok – viele Namen hat der Hl. Jodokus, zu dem sich Pilger unserer Region jedes Jahr nach Langenfeld/Eifel aufmachen. Zum Wirkungs- und Sterbeort dieses Heiligen in Nordfrankreich begaben sich 43 Wallfahrer aus der Pfarreigemeinschaft Sinzig, um sich dort in die große Schar der Pilger einzureihen.
Diese Fahrt wurde von Georg und Ursula Alfter von der Kath. Erwachsenenbildung St Peter Westum organisiert und geleitet.
Am frühen Samstagmorgen spendete Diakon Schmickler in einer kurzen Andacht an der St. Jodokus-Stele im Sinziger Harbachpark den Reisesegen. Nach der Fahrt mit einem längeren Aufenthalt in der belgischen Stadt Brügge traf die Gruppe am Nachmittag in Saint-Josse-sur-Mer ein, wo sie herzlich begrüßt wurde. In einer Prozession zogen die Pilger mit Kreuz und den Fahnen der Jodokus-Bruderschaften von Sinzig, Löhndorf und Westum in die Pfarrkirche ein und stellten am Schrein mit den Gebeinen des Hl. Jodokus die mitgebrachte Kerze auf und hielten eine kurze Andacht.
Eine große Überraschung war die Ausstellung, die von der Vereinigung „Saint Josse Europe“, in der Kirche aufgebaut war. Mit vielen Fotografien und Texten war hier die alljährliche Jodokus-Wallfahrt der drei Bruderschaften aus der Pfarreiengemeinschaft Sinzig nach Langenfeld dargestellt. Der Präsident dieser Vereinigung war anwesend und freute sich über die anerkennenden Worte für seine ausgezeichnete Arbeit.
Anschließend waren alle ins Rathaus zu einem Empfang eingeladen. Bei Crémant und Bisquits wurden Gastgeschenke und Grußbotschaften von Bürgermeister Wolfgang Kröger und Pfarrer Achim Thieser überreicht und in lockerer Atmosphäre deutsch-französische Freundschaft praktiziert und Sprachbarrieren lachend überwunden. Nach einem Gruppenfoto mit dem Bürgermeister war es höchste Zeit zum Aufbruch ins Hotel nach Berck-sur-Mer, wo ein leckeres Abendessen serviert wurde. Ein Spaziergang am Meer beschloss den erlebnisreichen Tag.
Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück wieder nach Saint Josse und zuerst zur Jodokus-Quelle und der sogenannten Einsiedelei. An der Quelle, der Legende nach vom Hl. Jodokus entdeckt, wurde gesungen und gebetet und anschließend Wasser geschöpft, getrunken und zum Mitnehmen in Flaschen gefüllt. Danach begann von der Pfarrkirche aus die Prozession mit dem Reliquienschrein, der auch von Sinziger Pilgern getragen wurde. Während der Heiligen Messe auf freiem Feld sangen die Wallfahrer das bekannte Langenfelder Jodokus-Lied und luden die französischen Gottesdienstbesucher zum Mitwirken beim Refrain „St. Jodokus bitt’ für uns“ ein, der für sie in ihre Muttersprache übersetzt und auch kräftig mitgesungen wurde.
Nachdem der Schrein wieder in die Kirche gebracht worden war, gab es ein zünftiges Picknick auf der Wiese am Bus. Frische Baguettes, Käse, Wurst und Rotwein schmeckten gut, und froh gelaunt konnten alle die freie Zeit zum Besuch des großen Flohmarktes nutzen und kleine und auch große Schnäppchen machen.
Vor der Heimfahrt hielt die Gruppe eine Abschlussandacht und bat den Heiligen Jodokus noch einmal um seine Fürsprache bei Gott. Als beeindruckendes Erlebnis in froher (Pfarreien-)Gemeinschaft wird diese Pilgerreise den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Erinnerung bleiben.